Pflanzen düngen: Der passende Nährstoff-Cocktail
Warum eigentlich Pflanzen düngen?
Muss man also Pflanzen düngen? Kurze Antwort: Ja. Um ein gleichmäßiges Wachstum und eine gute Entwicklung Ihrer Pflanzen zu erzielen, ist eine regelmäßige und ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen notwendig. Dies ist auch der beste Schutz vor Krankheiten, denn vitale Pflanzen sind gesünder und widerstandsfähiger.
NPK, das A und O: Was bedeutet das?
Bevor Sie an das Düngen gehen, empfiehlt sich gerade im Gemüseanbau alle 2–3 Jahre eine Analyse des Bodens. Diese gibt Aufschluss über den aktuellen Nährstoffhaushalt des Bodens. Anhand der Daten können Sie dann bedarfsgerecht düngen und pflanzenschädliche Überschüsse vermeiden. Auch Mängel können erkannt werden.
Ein Mangel an einem bestimmten Nährstoff kann die Aufnahme und Verwendung anderer Nährstoffe beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass viele Nährstoffe miteinander interagieren und sich gegenseitig beeinflussen.
Wenn beispielsweise eine Pflanze unter einem Stickstoffmangel leidet, kann dies ihre Fähigkeit beeinträchtigen, andere Nährstoffe wie Phosphor oder Kalium effizient aufzunehmen und zu verwenden, auch wenn diese in ausreichender Menge im Boden vorhanden sind. Sie möchten mehr über Ihren Boden wissen? In Ihrem Dehner-Markt vor Ort können Sie eine Bodenprobe abgeben. Der pH-Wert kann auch selbst z. B. mittels Test-Set bestimmt werden.
Wussten Sie schon? Zu den Spurenelementen gehören ebenfalls: Magnesium, Schwefel und Calcium. Zu den Mikronährstoffen zählen: Bor, Kupfer, Eisen, Chlor, Mangan, Molybdän, Nickel und Zink. Auch Mikronährstoffe besitzen vielfältige Funktionen und unterstützen Ihre Pflanzengesundheit.
Welche Düngervarianten gibt es?
Organischer Dünger: Wie dem Namen entnommen werden kann, besteht der Dünger aus rein organischem Material und ist somit besonders nachhaltig. Gelangt der Dünger in den Boden, erfolgen dort dieselben Prozesse zur Nährstoffversorgung wie auch im natürlichen Kreislauf. Der Zersetzungsprozess wird dabei durch externe Faktoren wie Temperatur, Feuchtigkeit oder Mikroorganismen beeinflusst. Ein organischer Dünger hat eine mittel- bis langfristige Wirkung.
Mineralischer/anorganischer Dünger: Bezeichnet künstliche bzw. industriel hergestellte Dünger, die sich durch eine feste Ionenverbindung auszeichnen. Sie basieren auf Salzen (auch Düngersalze genannt), die wasserlöslich sind. Sie stehen der Pflanze unmittelbar zur Verfügung. Durch eine Kunstharzummantelung kann eine gleichmäßige und langfristige Düngerabgabe gewährleistet werden. Die Wirkungsdauer eines mineralischen Düngers reicht von kurz- bis langfristig.
Organisch-mineralische Dünger: Eine Kombination aus organischen- sowie mineralischem Dünger. Sie kombinieren die besten Eigenschaften beider Dünger. Die Wirkungsdauer wird als kurz- bis mittelfristig eingestuft.
Spezialdünger: Die richtige Nährstoffkombi ist wichtig
Unterschiedliche Pflanzen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Auf diese können Sie bestens dank der Bodenanalyse eingehen. Spezialdünger kommen den Wünschen bzw. Bedürfnissen der jeweiligen Pflanzen nach. So bevorzugen z. B. Moorbeetpflanzen wie der Rhododendron, aber auch Hortensien, eine andere Nährstoffzusammensetzung und einen anderen pH-Wert als beispielsweise Zitruspflanzen.
Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Düngen?
Neben der Pflanzengattung und den Standortverhältnissen spielt auch der Zeitpunkt, an dem Sie die Pflanzen düngen, eine wichtige Rolle. Eine Faustregel lautet: Nur dann düngen, wenn die Pflanzen die Nährstoffe auch verwenden können. Gut geeignet sind: Frühjahr, Sommer und teils Herbst. Ist der Himmel bedeckt, die Sonne scheint nicht so stark und es ist ein eher kühler Tag, heißt es Düngertag. Wichtig hierbei ist das Beachten des bereits vorhandenen Nährstoffhaushaltes bzw. der angegebene Turnus zum Nachdüngen.
Pflanzen düngen im Frühjahr – Vorbereitung aufs neue Gartenjahr
- Der richtige Zeitpunkt zum Düngen im Frühjahr liegt bei den meisten Pflanzen vor dem ersten Austrieb.
- Phosphat und Kalium geben der Pflanze die nötige Kraft, um sich kräftig zu entwickeln. Stickstoff schiebt das Wachstum der Pflanze an.
- Da der ideale Düngezeitraum von der Pflanze abhängig ist, sollten man sich immer an die jeweilige Düngeranweisung auf der Verpackung halten.
Pflanzen düngen im Sommer – Nährstoffe nachliefern
- Falls Sie keinen Langzeitdünger verwenden, sollten Sie die Düngung im Laufe der Saison nicht vergessen. Bitte beachten Sie dabei die Herstellerangaben.
- Ab Juli benötigen Pflanzen weniger Stickstoff, dafür mehr Kalium, um die Zellen der Pflanzen allgemein zu stärken.
- Ab August sollten keine Dünger mit einem hohen NP-Gehalt verwendet werden, um die Pflanze Schritt für Schritt auf den Herbst vorzubereiten.
Düngung im Herbst – Langsames Ausklingen
- Dein Garten bereitet sich auf die Ruhepause im Winter vor. Kalium hilft der Pflanze, ihren Zellsaft einzulagern und somit die Frosthärte zu steigern.
- Besonders der Rasen profitiert von einer Herbstdüngung und kann die zusätzlichen Nährstoffe gut vertragen.
- Spezielle Herbst-Dünger können je nach Witterung von August bis Oktober ausgebracht werden.