Bourkesittiche

Steckbrief Bourkesittiche
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Gattung: Neopsephotus bourkii
Ursprungsgebiet: Innere Landesteile Australiens
Größe: Ca. 19 cm
Verhalten: Ruhiger Charakter, dämmerungsaktiv, mindestens Paarhaltung
Alter: 10–12 Jahre
Futter: Hirsesaaten, vielfältige Mischung aus Glanz-, Kardi- & Negersaaten, Leinsamen, Weizen, Hafer, Buchweizen, Paddyreis, Dari, Milo sowie Sonnenblumenkernen, Frischfutter wie Kräuter, Obst und Gemüse, Mineralstoffmischungen und Vogelgrit
Besonderheiten: Sind aufgrund ihrer zurückhaltenden Art etwas schwieriger zu zähmen – mit viel Geduld werden jedoch auch Bourkesittiche zahm

Wissenswertes

Wissenswertes

Der Bourkesittich ist in den Strauchsteppen im Inneren Australiens zuhause und hält sich dort gern in der Nähe von Wasserstellen auf. Zum Nisten sucht sich der Vogel eine Baumhöhle dicht über dem Boden – meistens findet er in den zahlreichen Akazienbäumen ein geeignetes Plätzchen.

Das Bebrüten der 4–8 Eier ist dem Weibchen überlassen. Der Hahn versorgt die Henne in dieser Zeit mit Futter. Nach 18–19 Tagen schlüpft die Brut und die Jungvögel verlassen nach einem Monat das Nest. Zu Beginn werden sie noch von den Elterntieren betreut, nach zwei Wochen sind die jungen Vögel dann auf sich gestellt.

Das Gefieder der wildfarbenen Variante der Bourkesittiche ist blass und pastellfarben und ermöglicht den Tieren eine perfekte Tarnung in ihrer natürlichen Umgebung. Die Oberseite der Vögel ist in grau-brauner Farbe, der Schwanz schmückt sich in Blau und der Bauch ist rosa-braun gefärbt. Aus diesem Grund ist der Bourkesittich auch unter dem Namen Rosenbauchsittich bekannt. Will man den Hahn von der Henne unterscheiden, dann hilft der markante blaue Stirnfleck, den nur die Männchen besitzen. Wie bei vielen anderen Arten gibt es auch beim Bourkesittich neben der wildfarbenen Variante andere Mutationen. Ihre Farbschläge reichen von zimtfarben über gelb bis hin zu rosafarben und Lutino.

Verhalten

Verhalten

Bourkesittiche leben während der Brutzeit paarweise und in kleinen Gruppen von 20–30 Vögeln zusammen. Außerhalb der Brutzeit sind die Tiere in großen Schwärmen nomadisch unterwegs und ziehen auf ihrer Suche nach Futter stets umher.

Die Vögel weisen ein ruhiges, friedliches Wesen auf, haben keinen starken Drang zum Nagen und sind bei weitem nicht so verspielt und aktiv wie andere Vogelarten. Dies spiegelt sich auch in ihrer leisen Stimme und in ihrem angenehmen Gesang wieder. Bourkesittiche sind dämmerungsaktiv und werden besonders zum Sonnenaufgang und am Abend munter – doch keine Sorge, die sanftmütigen Vögel können sich gut mit sich selbst beschäftigen.

Haltung der Bourkesittiche

Bourkesittiche sind sehr soziale Tiere und wollen deshalb mindestens paarweise und nur mit Vögeln ihrer Art bei Ihnen zu Hause einziehen. Für die Haltung von 3–5 Vogelpaaren empfiehlt der Tierschutzbund eine Voliere mit einer Grundfläche von 150 x 60 cm und einer Höhe von 100 cm.

Um dem Bewegungsdrang der Sittiche nachzukommen, steht ein mindestens einstündiger Freiflug auf dem täglichen Programm. Besteht keinerlei Möglichkeit, den Vögeln diesen Wunsch zu erfüllen, muss ein freier Flugraum her. Dieser benötigt nach Empfehlung des Tierschutzbundes eine Grundfläche von 2 m² sowie ein bis zwei blickdichte Seiten.

Sollen die Vögel ganzjährig im Außenbereich gehalten werden, dann brauchen die Bourkesittiche einen frostfreien, attraktiv gestalteten Schutzraum mit einer Grundfläche von mindestens 100 x 50 cm und einer Höhe von 100 cm. Die Einflugmöglichkeiten sind in der Mitte der Voliere anzubringen. Eine großzügige Gestaltung des Einfluglochs ermöglicht auch ängstlicheren Sittichen den Einflug.

Einrichtung des Vogelheims

Statten Sie die Voliere Ihrer Vögel mit zahlreichen Sitzmöglichkeiten wie Ästen, Zweigen und Sitzstangen mit unterschiedlichen Durchmessern aus. Auch eine Bademöglichkeit in Form eines Badehäuschens oder einer Schale mit Wasser gehört zur artgerechten Ausstattung. Für Abwechslung sorgen ein Sandbad und eine regenimitierende Besprühung. Die richtige Beleuchtung besitzt einen UVA- und UVB-Anteil, dieser stellt nicht nur das Seh- und Erkennungsvermögen der Bourkesittiche sowie deren Orientierung sicher, sondern sorgt auch für die Bildung von Vitaminen und unterstützt so verschiedene Stoffwechselfunktionen.

Pflege

Der optimale Standort für die Voliere der Bourkes ist an einem vor Zugluft und kalter Nässe geschützten Platz, wo stets eine konstante Temperatur zwischen 18–25 °C herrscht. Um den Tieren einen möglichst natürlichen Rhythmus zu ermöglichen, sind die Hell- und Dunkelphasen einzuhalten. Bourkesittiche brauchen täglich eine Hellphase von 10–14 Stunden, gefolgt von einer Dämmerungsphase und anschließend einer Dunkelphase von 10 Stunden.

Auf dem täglichen Pflegeprogramm stehen die Reinigung von Futter- und Trinkgefäßen sowie die Entfernung von Frischfutterresten. Einmal pro Woche muss die Voliere von dem Kot der Tiere befreit werden.

Nahrung

Das Futter der Bourkesittiche besteht zur einen Hälfte aus Mischungen verschiedener Hirsesaaten und zur anderen aus Glanz-, Kardi-, Negersaat, Leinsamen, Weizen, Hafer, Buchweizen, Paddyreis, Dari, Milo sowie Sonnenblumenkernen. Kolbenhirse und Samenstände sorgen für Abwechslung und peppen den Speiseplan auf. Zusätzlich freuen sich die Vögel über Frischfutter wie Kräuter, Obst und Gemüse. Auch Mineralstoffmischung oder ein feinkörniger Mineralstein sowie Vogelgrit müssen stets zur Verfügung stehen. Als Ergänzung können Vitaminpräparate angeboten werden.


Wussten Sie schon?
Bepflanzen Sie den Boden der Voliere Ihrer Bourkes mit Gräsern und Kräutern. Dies bringt nicht nur Abwechslung ins Futter, sondern erinnert auch an den natürlichen Lebensraum der Sittiche.

Besonderheiten

Bourkesittiche besitzen gegenüber Menschen ein friedliches und sanftmütiges Wesen und werden mit der Zeit immer zutraulicher. Da die Tiere jedoch weniger aktiv und neugierig sind als beispielsweise Wellensittiche, dauert es oftmals länger, das Vertrauen der Vögel zu gewinnen. Mit viel Geduld, einem ruhigen Umgang und Leckereien können Bourkesittiche jedoch durchaus sehr zahm werden.

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