Kamelien pflegen, hegen & überwintern

Kamelien mögen ihre eigenen Vorlieben haben, wenn es um den Standort, die Pflege & Co. geht – werden diese erfüllt, erfreut die Schönheit jedoch mit ihrem eigenen Liebreiz und zeigt, was in ihr steckt. Neue Sorten ergeben sich praktisch oft wie von selbst. Inzwischen gibt es mehr als 200 Arten und 30.000 Sorten, die das Gärtnerherz höherschlagen lassen.


Blüten, die den Winter zum Frühling machen

Beheimatet war und ist die Kamelie in Ostasien. In Japan und China wurde die Camellia sinensis seit Jahrhunderten kultiviert und das Geheimnis zur Teegewinnung bestens gehütet. Aus ihren Blättern wird schwarzer und grüner Tee hergestellt. Besonders die einfachblühenden Arten der Kamelie stehen symbolisch für Eleganz, Freundschaft und Harmonie. 

Neue Arten und Sorten bringen fortlaufend Schwung in die Kamelienszene. Sie sind teilweise winterhärter und bringen je nach Sorte von September bis Mai Farbe in den Alltag.  

Alle Kamelie-Arten besitzt immergrüne, wechselständige, meist elliptische Blätter. Sie haben eine dunkelgrüne Ober- und hellgrüne Blattunterseite. Im Zentrum der Blüten befinden sich die auffallenden, gelben Staubgefäße. Fast könnte man sich an Pfingstrosen erinnert fühlen. Die einzelne Blüte kann je nach Sortenwahl bis zu 15 cm erreichen. Es gibt gefüllte, ungefüllte und halbgefüllte Blüten. Sie blühen in Weiß, Rosa oder Rot. Auch die Mischformen sehen richtig toll aus. 

Der ideale Standort: Wo fühlen sich Kamelien wohl?

Kamelien finden in unseren Breiten sowohl im Haus wie in den warmen Monaten im Außenbereich ihren Platz. Der passende Standort sorgt für gesunde Pflanzen und eine prächtige Blüte. Ideal ist ein absonniger und windgeschützter Standort.
 
Dürfen die Schönen als Zimmerpflanze entzücken, stehen sie am liebsten in kühlen Räumen oder unbeheizten Wintergärten. Heißt es ab nach draußen bieten sich vom Frühjahr bis zum ersten Frost weitere Möglichkeiten. Beispielsweise passen sie perfekt auf die Terrasse oder den Balkon. In einen Kübel gepflanzt lassen sie sich wunderbar in Szene setzen.

Kamelien bevorzugen eine Erde, deren pH-Wert niedrig ausfällt und die kaum Kalk enthält. Gut geeignet ist deshalb die sogenannte Rhododendronerde.

Wie pflege ich Kamelien am besten?

Wie pflege ich Kamelien am besten?
Düngung: Über Dünger freuen sich Kamelien ab dem Frühjahr bis zum August. Zur Düngung können Rhododendrondünger genutzt werden, deren Nährstoffprofil optimal für die Pflanzen passt. Sowohl Langzeitdünger als auch organische Dünger oder Flüssigdünger sind möglich. 

Wassergaben: Kamelien haben je nach Standort durchaus großen Durst und sollten stets feucht gehalten werden. Vermeiden Sie dennoch Staunässe und damit Fäulnis. Gut geeignet ist Regenwasser, da Kamelien auf Kalk sehr empfindlich reagieren. In den Wintermonaten wird das Gießverhalten angepasst und weniger gegossen. 

Temperatur: Kurz vor der Blüte sollten Sie darauf achten, dass Ihre Pflanze keinen Temperaturschwankungen oder Heizungsluft ausgesetzt ist. Sie wirft die Blüten sonst allzu gern ab. Während der Blütenpracht sollten die Kamelien nicht zu warm stehen.

Schnitt: Kamelien sind wie beinahe alle immergrünen Gehölze gut schnittverträglich. Ein Rückschnitt ist meist jedoch nur bei den jüngeren Pflanzen notwendig. Sie verzweigen sich dadurch und wachsen buschiger. Der beste Schnittzeitpunkt ist direkt nach der Blüte. Wird Ihnen Ihre Kamelie zu groß, können Sie diese auch kräftiger in das alte Holz zurückschneiden. Sie treibt aus den sogenannten schlafenden Augen erneut aus.

Zusatztipp:
Entfernen Sie verblühte Blüten durch ausknipsen. Sie sehen unschön aus und beginnen bei Nässe zu faulen. Die Nachblüte bei Kamelien ist umso schöner.

Kamelien umtopfen & umpflanzen

Kamelien umtopfen & umpflanzen
  • Umgetopft werden junge Kamelien alle zwei Jahre, ältere Pflanzen seltener. Der beste Zeitpunkt hierfür ist im Frühjahr nach der Blüte. Der neue Topf sollte nur wenige Zentimeter größer sein als der Alte.
  • Kamelien, die bereits im Garten eingewachsen sind, sollten nur umgepflanzt werden, wenn den Pflanzen der bisherige Standort nicht gefällt. Zu erkennen ist dies an Kümmerwuchs, mangelnder Blühfreudigkeit, Schädlingsbefall etc.
  • Keineswegs umgetopft werden sollten die Schönheiten von August–September, da sie sich hier in der Ruhephase befinden.
  • Kamelien lieben einen kalkfreien, humosen, sauren Boden (pH-Wert: 5,5–6,5). Er sollte gleichmäßig frisch bis feucht und gut durchlässig sein, verwendet werden kann spezielle Kamelienerde oder Rhododendron-/Moorbeeterde.
  • Die Pflanzen bevorzugen eine Drainageschicht unter ihrem Wurzelballen und werden in der gleichen Höhe wie vorab gesetzt. 
  • Das Pflanzloch oder den Topf mit frischer Rhododendronerde auffüllen und gut angießen. 

Winterschutz – Kamelien überwintern


Kamelien lassen sich auch in unseren Breiten überwintern. Wie die meisten anderen Kübelpflanzen benötigen sie jedoch entsprechende Winterschutzmaßnahmen. Die Pflanzen sollten an einem geschützten Standort stehen und mittels Vlies, dicker Mulchschicht wie auch Reisig geschützt werden. In unserem Ratgeber "Winterschutz" erfahren Sie mehr.

Gut eingewachsene Pflanzen im Topf oder auch Boden vertragen ihren Freilandplatz bis -15 °C. Spätfröste sind dabei im Auge zu behalten – gerade sie können die Pflanze nochmals schädigen. Gut eingepackt und an frostfreien Tagen gegossen, überstehen Kamelien den Winter und erfreuen im neuen Jahr mit neuem Austrieb und Blütenpracht. 

Ein alternativer Winterstandort kann ein schwach oder nicht beheizter Wintergarten sein, ein heller Treppenaufgang oder auch kühler, heller Keller. Ab -5 °C ziehen die Pflanzen von draußen nach drinnen. Die Temperaturen sollten im Winterquartier nicht über 15 °C klettern. Sobald die Frostperiode vorbei ist, sollten die Pflanzen wieder ins Freie ziehen. Kamelien benötigen den Kältereiz zum Öffnen ihrer Knospen.
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